Sigmaringen Triptychon
Theater von Johannes Stürner und Gerhard Zahner
Dramaturgie: Nicola Käppeler
Bühne: Christoph Diem
Kostüme: Ernst Herlizius
Theaterfotos: Christoph Diem
Produktion: Gesellschaft für Denk- und Theaterkultur e.V.
Premiere I Hohenzollernschloss / Portugiesische Galerie, Sigmaringen, 8.9.24
Premiere II Ehemalige Stauffenberg-Kaserne Halle 133, Sigmaringen, 11.9.24
Sigmaringen Triptychon (…) befasst sich mit den Archetypen der Gewalt am Beispiel des Dichters und Antisemiten Louis-Ferdinand Céline mit der Erinnerungskultur und ihrer verschiedenen Blickwinkel und Interessen sowie mit der Aufforderung, sich den schwierigen Themen der Vergangenheit noch heute zu widmen. (…) Neumann und Winiger übernahmen alle Rollen in den drei Teilen (…) Ausdrucksstark und überzeugend transportierten sie die (…) Charaktere. Das Publikum, unter dem sich auch etliche junge Menschen befanden, lauschte gebannt den Dialogen und war konzentriert bis zum Schluss (Südkurier, 10.9.24)
Der Antisemit Céline bekommt die Brutalität seines Tuns und Denkens nicht unter Kontrolle; der Journalist Pierre scheitert bei der Aufklärung der Verbrechen und kann seinen berufstypischen Zynismus nicht zügeln. Vor der beschwiegenen Vergangenheit Sigmaringens kapituliert er nur scheinbar im Scherz: „Die Leser zwingen uns, um Schritt zu halten, zuerst zu veröffentlichen und dann zu recherchieren – Spaß.“ Seine Zeitung werde nicht „dulden, dass die Falschen jubeln. Deshalb drucken wir nicht alles.“ Und manche Sigmaringer wollen auch nicht alles sehen: Deshalb wurde das Stück im Schloss aufgeführt und nicht in einem kommunalen Kulturzentrum. (FAZ 11.9.24)